Hoffentlich haben alle Platz in der Kirche
Die Proben zum «Kling mit»-Projekt haben begonnen.
«Kling mit» nennt der Musikverein Harmonie Gerlafingen sein neustes Mitmach-Projekt. Er suchte Musizierende, die sich ihm für das Adventskonzert anschliessen. 20 Personen haben sich angemeldet. Die erste Probe Mitte November war ein voller Erfolg.
«Wir sind alle freudig überrascht, dass es so viele sind», sagt Tina Scartazzini zu den zahlreichen Anmeldungen. «Wir hatten keine Ahnung, ob sich überhaupt jemand melden würde. Und nun hoffe ich, dass wir dann alle Platz haben in der Kirche», lacht die Präsidentin der Musikkommission.
Die Harmonie hatte mit folgendem Satz für das Projekt geworben: «Man muss nicht alle Töne kennen, um bei uns mitspielen zu können». Die Gäste werden denn auch nicht das ganze Adventskonzert bestreiten, sondern bei drei weihnächtlichen Stücken mitwirken.
Die Harmonie Gerlafingen verfolge drei Ziele, erklärt Tina Scartazzini: «Wir wollen Abgängern einer Bläserklasse ermöglichen, einmal in einer grossen Formation mitzuspielen und sie damit motivieren, weiterzumachen. Dann wollen wir die Hürde etwas tiefer setzen für jene, welche sich nicht zutrauen, nach einer langen Pause wieder bei uns einzusteigen. Und zu guter Letzt geht es um die Jungen, die – warum auch immer – nicht in einer Jugendmusik mitspielen. Sie sollen erleben, was Blasinstrumente zusammen können».
Tatsächlich haben mehrere Teilnehmende von «Kling mit» kürzlich eine Bläserklasse für Erwachsene besucht und dort zum Teil erstmals ein Instrument in Händen gehalten. Mit dabei ist aber auch eine junge Flötistin, welche die Musikschule im Dorf besucht. Und sogar deren Mami macht mit – als Perkussionistin.
An der ersten Probe mischten sich die «Kling mit»-ler munter unter die Harmonisten, bis für Aussenstehende nicht mehr zu erkennen war, wer schon seit Jahren zum Verein gehört und wer lediglich wegen des Projekts mitspielt. Nur wenn mal jemand seinem Sitznachbar zeigen musste, wie man einen Ton drückt, wurde klar, wer der alte Hase und wer das frische Küken ist.
Die Integration klappte jedenfalls auf Anhieb und das Kribbeln auf beiden Seiten verflog rasch: Ja, die können das. Nein, die Stücke sind nicht zu schwierig. Ja, alle verstehen den Dirigenten. Nein, ein falscher Ton ist nicht so schlimm. Die erste von insgesamt vier Proben ist geglückt, man darf gespannt sein auf den gemeinsamen Auftritt am 9. und 10. Dezember in der Thomaskirche Biberist-Gerlafingen.